Hallo Janisa,
dein Freund ist mit seiner Erkrankung groß geworden. Ich bin mir sehr sicher, dass er ziemlich genau weiß, was er tut.
Inwieweit sich die bei AGS’lern beliebten psychischen Probleme nun auch bei deinem Freund zeigen, sollte ein entsprechender Facharzt klären können.
Eine regelmäßige Einnahme der beiden Medis ist selbstverständlich angeraten, Astonin-H kann aber auch umgangen werden z.B. durch hohe orale Salzzufuhr. Das Weglassen des Dexa ist sicherlich mutig, aber möglich, deutlich besser sogar als bei einer AGS-Frau.
Falsch ist jedoch die Aussage von Jenny, dass man keine 4 Tage ohne Medikamente überleben würden. Dann würde es ja gar keine klassischen AGS’ler geben bei 9-monatiger Schwangerschaft!!!
Klassisches AGS ist ein MANGEL an Kortisol, bei SV zusätzlich eine Störungen im Salzhaushalt mit Flüssigkeitsverlust. Ein Mangel besagt, dass das Kortisol nicht ausreichend ist. Beides kann ohne Medis auskommen. Nur wie sich die Betroffenen dann fühlen bzw. wie leistungsstark sie dann sind, ist so eine Sache für sich, physiologisch jedoch beides möglich.
Eine deutlich erhöhte Infektanfälligkeit haben alle mir bekannten klassischen AGS‘ler, ab Mitte 30 werden auch sukzessive die Erholungszeiten von Infekten / nach OPs u.ä. immer länger (kann in die Monate gehen!), ab ca. 45 werden Infekte dann leider auch immer gefährlicher, da sollte mit dem behandelnden Endo z.B. Impfungen und Prophylaxen besprochen werden.
Das Pusteproblem ist sicher nicht AGS-typisch. Bzgl. Gewichtsschwankungen, insbesondere bei auffälligem Essverhalten, ist der Endo zu bemühen. Nur er kann dazu zuverlässige Aussagen treffen z.B. anhand eines Tagesprofiles zahlreicher Hormonwerte.
Wenn der Endo lediglich eine 1x jährliche Vorstellung möchte, wird das seinen Grund haben.
Dass dein Freund in punkto AGS mutterfixiert ist, würde mir persönlich als Freundin sehr zu denken geben, ist aber meine Meinung.
Alles Gute und LG
Anne